Folge dem weißen Kaninchen: Entheogene, Meditation und der Weg des Erwachens

Manchmal tauchen seltsame und ungewöhnliche Gelegenheiten in unserem Leben auf. Es steht uns frei, sie zu ignorieren und unser Leben wie gewohnt fortzusetzen, oder wir spüren eine innere Regung, dem Ruf nach Abenteuer zu folgen. Wie Alice können wir uns entscheiden, in den Kaninchenbau hinabzusteigen und in fremde Länder zu reisen. Dies ist der Beginn des archetypischen Abstiegs in die unbekannten Tiefen des Lebens; in die verborgenen, unbewussten Aspekte des Selbst, die außerhalb der Matrix oder der Konsensrealität liegen, an die wir uns gewöhnt haben. Es ist eine Reise vom begrenzten individuellen Geist zum Einen Geist.

Im Thomasevangelium heißt es: “Wenn du das hervorbringst, was in dir ist, wird das, was du hervorbringst, dich retten. Wenn du nicht hervorbringst, was in dir ist, wird das, was du nicht hervorbringst, dich zerstören.”

Auf meinem Weg sind mir verschiedene psychedelische pflanzliche Lehrer begegnet. Ich hatte nie ein wirkliches Interesse an ihnen, doch jedes Mal, wenn ich ihnen begegnete, war es, als ob eine geheimnisvolle Kraft uns zusammengeführt hätte. Diese “Entheogene” (entheos bedeutet im Deutschen “voll von Gott”) haben mir als eine Art ‚Erlaubnisschein‘ gedient, um Zugang zu den verborgenen Tiefen meines Wesens zu erhalten und mich mit Seelenebenen zu verbinden, in denen menschliche und pflanzliche Geister miteinander verwoben sind. Was meine ich mit ‚Erlaubnisschein‘? Sobald ich mich entschlossen hatte, die Iboga-Wurzel zu probieren, begann ich, den Geist der Pflanze zu erfahren, oder man könnte sagen, ich bekam Zugang zu dem Teil von mir selbst, der eigentlich durch die Pflanze enthüllt wird. Monate bevor ich die Pflanze tatsächlich einnahm, ohne irgendeine physische Verbindung zu ihr, begann die Arbeit; es war, als hätte ich mir selbst die Erlaubnis gegeben, eine neue Ebene der Selbsterkundung zu betreten.

Wie bei der Meditation kann uns die Arbeit mit einem Entheogen helfen, die verborgenen Dimensionen und Teile unseres Selbst bewusst zu machen, die uns zuvor unbewusst waren, und die energetischen Knoten zu lösen, die die Selbststruktur daran hindern, sich zu entwickeln und aufzublühen. In der Welt der Meditation beinhaltet der Weg zur Befreiung die Reinigung von Sankaras (Pali) oder Samskaras (Sanskrit), d.h. von den konditionierten Gewohnheitsmustern des Geistes, die unsere Identifikation mit der Form aufrecht erhalten. Durch unsere Meditations- oder Selbsterforschungspraxis werden wir uns dieser unbewussten Sankaras bewusst, indem wir zulassen, dass sie im Bewusstsein auftauchen, ohne in irgendeiner Weise auf sie zu reagieren. Wir erkennen immer subtilere Aspekte des Geistes und bleiben gelassen gegenüber der Realität, wie sie ist. Dies führt zur Erkenntnis der Leerheit, der Unbeständigkeit und des endlosen Verlangens und der Abneigung, die innerhalb der Selbststruktur wirken.

Der Gebrauch von Entheogenen kann diesen Prozess, der zu befreienden Einsichten führt, erheblich beschleunigen. Sie können aber auch zu einem Nebenschauplatz und einer Ablenkung werden, wenn wir uns an irgendwelche Phänomene oder bestimmte Zustände, die auftreten, binden. Erfahrungen mit Psychedelika geben uns die Möglichkeit, tiefe Entdeckungen über uns selbst und unsere Verhaltensmuster zu machen, und zeigen uns gleichzeitig die Verbundenheit aller Dinge, indem sie uns das offenbaren, was unser getrenntes Selbstgefühl übersteigt: unser Zentrum, das überall und nirgends ist.

” Nimmst du die blaue Pille – endet die Geschichte, du wachst in deinem Bett auf und glaubst, was immer du glauben willst. Nimmst du die rote Pille – bleibst du im Wunderland, und ich zeige dir, wie tief der Kaninchenbau geht.” ~ Morpheus, aus dem Film “Die Matrix”

Nicht jeder ist bereit oder daran interessiert, mit pflanzlichen Helfern zu arbeiten, aber für einige Menschen, die sich zu ihnen hingezogen fühlen, können sie eine große Hilfe sein, um den Fortschritt auf ihrem Weg zu beschleunigen. Seit Beginn der Geschichtsschreibung sind Entheogene in zahllosen Kulturen Teil der menschlichen spirituellen Reise. Um die subtilen und verborgenen Schichten und Aspekte des Selbst zu enthüllen, bedarf es einer Menge Meditation oder Selbsterforschung. Es kann Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, bis das Bewusstsein durch Meditation befreit wird von den tiefen Sankaras oder konditionierten Mustern, die es an die Identifikation mit der Selbststrukur binden. Wie man so schön sagt: Wenn der Schüler bereit ist, wird der Lehrer kommen, in jeder Form, innerlich oder äußerlich. Sobald die Seele und der höhere Intellekt in deinem Leben wach werden, wird es einfacher, Zugang zur befreienden Weisheit zu bekommen und sie zu integrieren. Viele Menschen brauchen nur eine einzige Erfahrung mit ‚Pflanzenmedizin‘, damit sich in ihrem Leben signifikante, dauerhafte Veränderungen ergeben. Aber es muss eine Bereitschaft – eine Furchtlosigkeit – vorhanden sein, sich den oft schwierigen Wahrheiten zu stellen, die die Pflanze dir zeigen wird. Erwarte nicht, dass Entheogene die Arbeit für dich erledigen; sie können dir klare Einsichten und eine Art ‚Neustart‘ bieten, aber ohne die anschließende, manchmal schwierige Arbeit der Integration wird eine echte Veränderung evt. nicht andauern. Je weniger du dich der aufgezeigten Wahrheit widersetzt, desto mehr kommt dein Leben mit der Lebensspirale und dem Ziel deiner Seele in Einklang.

Es gibt viele Hilfsmittel, die wir auf dem Weg der Selbsterforschung einsetzen können. Ich habe im Laufe der Jahre einige davon angewendet: Sinnesentzugstanks, Dunkelheitsmeditation, Gongs und Klangschalen, Chanten, ekstatisches Tanzen, Yoga, Pranayama, Dyaden und verschiedene Meditationstechniken. Viele davon sind für mich nach wie vor nützlich, und einige haben sich als Sprungbrett erwiesen. Entheogene sind da nicht anders. Es heißt, die Suche nach dem Selbst sei wie das Graben eines Brunnens; man sollte nicht an vielen Stellen ein flaches Loch graben, sondern eine Stelle wählen, die tief genug ist, um Wasser zu erreichen. Man kann verschiedene Werkzeuge benutzen, um den einen tiefen Brunnen zu graben, und ich sehe alle diese Werkzeuge als Mittel, um genau das Gleiche zu erreichen: die Erkenntnis unserer wahren Natur.

Als ich vor etwa 20 Jahren begann zu meditieren , bestand meine Sadhana oder tägliche spirituelle Aktivität hauptsächlich darin, jeden Tag zwei Stunden Vipassana-Meditation zu praktizieren. Manchmal übte ich drei oder vier Stunden am Tag, und während dieser Zeit begannen die Dinge, interessant zu werden; es erschienen erste Risse in der Matrix. Die Meditationstechnik (Vipassana-Körperscan) war etwas, das ich gelernt hatte, also war sie ein konditionierter Teil meiner Selbststruktur. Aber manchmal ließ ich die Technik ganz los und erlaubte mir, mich in tiefe Stille und Präsenz hineinziehen zu lassen.

Bei einer Gelegenheit erschien mir während der Meditation eine Vision wie ein Blitz aus dem Jenseits. An diesem Punkt meines Lebens hielt ich mich für einen sehr geerdeten, rationalen und wissenschaftlichen Menschen, der Beweise und Doppelblindstudien brauchte, um die Wahrheit von etwas anzunehmen. Es war ziemlich überraschend, als die übliche Übertragung meiner Realität unterbrochen wurde durch die Vision von einer DNA-Doppelhelix aus Ranken, die sich in das Schlüsselloch eines Vorhängeschlosses drehte. Als sie in das Schlüsselloch eintrat, schien daraus ein glänzendes, goldenes Licht hervor wie die Strahlen einer blendenden Sonne. Mit der Vision kam auch eine energetische Übertragung, die sich nur schwer in Worte fassen lässt, aber im Grunde war da etwas Neues in mir; eine Lebendigkeit, die ich vorher nicht gespürt hatte. Ich hatte absolut keine Ahnung, was die Vision bedeutete, und obwohl ich ein rational denkender Mensch bin, begann ich, diese Vision anderen mitzuteilen. Von zwei unabhängigen Bekannten erhielt ich eine Antwort: Es war Ayahuasca. Synchronizitäten begannen sich zu ereignen, als diese seltsame neue Sache, die mir bis dahin völlig unbekannt war, an jeder Ecke auftauchte. Als ich nachzuforschen begann, was Ayahuasca war, spürte ich eine wachsende Lebendigkeit, als ob die Energie selbst sagte: “Ja, das ist es.” Ich begann zu verstehen, dass die Doppelhelix in meiner Vision auch meine eigene innere Energie war und die Spirale des Lebens, die sich von meiner DNA bis hin zu den Spiralen der Galaxien erstreckt.

Dies war meine erste Erfahrung, wie meine innere Welt mein äußeres Leben lenken und leiten kann, und seither habe ich gelernt, mich auf diese innere Lebendigkeit und das damit verbundene Netz der Synchronizität einzustimmen und ihr zu vertrauen. Ich wurde zu zwei Zeitpunkten auf meiner Reise zu Ayahuasca-Erfahrungen geführt, und beide Male vermittelte es mir Einsichten, die ich in mein Verständnis von mir selbst integrierte. Interessanterweise verband mich die Erfahrung, die ich durch die physische Einnahme von Ayahuasca machte, wieder mit der Energie, die mir in der ursprünglichen Vision übermittelt worden war; es war eine Energie und ein Bewusstsein, das schon die ganze Zeit ein Teil von mir gewesen war. Die direkte Arbeit mit der Pflanze gab mir die Erlaubnis, sie tiefer zu erforschen.

Vor kurzem führte mich mein Weg zu Iboga, einer heiligen Wurzel, die in der afrikanischen Bwiti-Tradition in Gabun verwendet wird. Ich wurde durch Gespräche während der Retreats im Samadhi-Zentrum darauf aufmerksam, und nach einigen Nachforschungen vereinbarten wir, dass ein erfahrener Instruktor für ein einwöchiges Retreat ins Zentrum kommen sollte. Es wurden zwei Zeremonien durchgeführt, während derer wir hohe Dosen der Pflanzenmedizin einnahmen. Sie hat die Konsistenz von trockenem Schmutz und schmeckt, wie viele Medikamente, extrem bitter. Manche Menschen empfinden Übelkeit und Erbrechen, aber ich empfand es als sehr angenehm für meinen Organismus, mit nur ein wenig Übelkeit bei der ersten Dosis und überhaupt nicht bei der zweiten Zeremonie.

Die psychoaktiven Wirkungen können für einen Zeitraum von 8-12 Stunden intensiv sein, was die erste Phase des Trips ist und die ganze Nacht andauert, aber je nach jemandes Sensibilität auch viel länger dauern kann. Während dieser Zeit kann es zu Schwindel, Übelkeit, Halluzinationen und einer hohen Empfindlichkeit gegenüber Sinneseindrücken kommen. Während dieser ersten Phase der Zeremonie verbrachten wir die meiste Zeit im Liegen und lauschten der Bwiti-Musik, die aus sich wiederholenden Perkussionsinstrumenten, Gesängen und einer ungewöhnlichen Mundharmonika, der Ngombi, besteht, von der gesagt wird, dass sie die Erfahrung erleichtert. Es besteht eine starke Verbindung zwischen der Musik und den Gedanken und inneren Erfahrungen, und viele Menschen berichten von Visionen mit Beteiligung der Bwiti-Musiker und anderen afrikanischen Menschen. In dieser Phase kann es auch beginnen, dass man seinen Geist aus einer einzigartig objektiven Perspektive gezeigt bekommt. Am Morgen wurden wir für die zweite Phase, die etwa 12 Stunden dauert, in unsere Zimmer zurückgebracht. Dies ist eine Zeit der Erholung, des ruhigen Nachdenkens und der Integration, aber da Iboga wie ein Stimulans wirkt, ist für viele Menschen Schlaf erst nach etwa einem Tag möglich. Während dieser Zeit, bis wir uns gut genug fühlten, um aufzustehen und uns zu bewegen, wurden wir im Bett mit Wasser, frischem Saft und Suppe versorgt.

Es heißt, dass Iboga zwei Geiste hat, eine männliche und eine weibliche Komponente. Ein Teilnehmer kann sowohl die wechselnden Phänomene des weiblichen Geistes als auch die klare Leere und bewusste Präsenz des männlichen Geistes erleben. Meine Erfahrung mit Iboga führte zu vielen tiefgreifenden Einsichten in die Funktionsweise meiner Selbststruktur und eröffnete eine klarere Kommunikation mit der Seele oder dem höheren Intellekt. Selbst wenn man Samadhi verwirklicht oder mit Entheogenen tiefe Einsichten in die eigene Natur gewonnen hat, bedeutet das nicht unbedingt, dass man gelernt hat, mit persönlichen Beziehungen umzugehen, sich aller von der Gesellschaft und den Eltern ererbten Muster bewusst zu werden oder sein volles kreatives Potenzial zu entfalten. Es gibt viele Entwicklungslinien, die im Leben eines Menschen erforscht werden können, und die Seele ist der Schlüssel zur Entwicklung und zum Wachstum der Selbststruktur. Während meiner Iboga-Erfahrung wurden mir Punkte in meinem Leben gezeigt, an denen meine Lebendigkeit unterdrückt worden war, an denen mein kindlicher Geist unterdrückt worden war und ich angefangen hatte, mein Herz zu schützen, anstatt es sich frei ausdrücken zu lassen. Einige dieser Erfahrungen waren ein tatsächliches Wiedererleben des Ereignisses und ein energetisches Spüren des ursprünglichen Seinszustandes, der verloren gegangen war. Aber das stellt nicht automatisch das Gleichgewicht in der Selbststruktur wieder her oder beseitigt die alten Muster. Ich muss immer noch bereit sein, die harte Arbeit zu leisten, diese Erkenntnisse in mein Leben zu integrieren. Von allen Entheogenen, die meinen Weg gekreuzt haben, war Iboga am hilfreichsten, da es mir klare Einsichten in viele prägende Erfahrungen verschaffte.

Die Geschichte über mich ist nicht wichtig, aber was wichtig ist, ist das Lösen der im Unterbewusstsein gefangenen Energie, die das Bewusstsein an die Identifikation mit der Selbststruktur bindet. In der Bwiti-Tradition kann der Nima oder hohe Schamane fragen: “An welchem Punkt in deinem Leben hast du aufgehört zu singen und zu tanzen und stille Momente für dich zu genießen?” Wenn es uns gelingt, die Knoten in unserem Wesen zu lösen, können wir uns wieder dem universellen Tanz anschließen.

Wenn Iboga in uns wirkt, ist es möglich, der Seele oder dem höheren Geist (oder dem Geist der Pflanze, wie auch immer man es nennen will) Fragen zu stellen und möglicherweise eine Antwort zu erhalten, die uns sonst nicht zugänglich wäre. Iboga hat sich als wirksames Mittel zur Behandlung von Süchten erwiesen, da es uns hilft, unsere Muster klar zu erkennen und uns von ihnen zu befreien. Unsere Muster und Gewohnheiten sind genau die Dinge, die uns daran hindern, ein Leben frei von unserem konditionierten Selbst zu führen, ein Leben, das von der Seele gelenkt wird. Wir alle sind in gewissem Sinne süchtig, süchtig nach dem Denken, süchtig nach dem Konzept eines “Ich”. Iboga ist eine starke Medizin, und viele müssen die Erfahrung damit nur einmal in ihrem Leben machen, um zu erkennen, was ihre Seele ist, und um tiefe Einsichten in ihre Selbststruktur zu gewinnen. In der Bwiti-Tradition heißt es, dass man, sobald man die Heilung durch die Medizin erhalten hat, einfach sein Leben weiterlebt. Diese Medizin ist nichts, was man auf Dauer einnimmt. Entheogene bieten eine Beschleunigung, aber keine Abkürzung auf dem Weg des Erwachens. Für diejenigen, die bereit sind, durch die Türen zu gehen, die die Pflanzen öffnen, ist es möglich, die konditionierten Verhaltensweisen und Anhaftungen loszulassen, die die Selbststruktur bilden. Aber es ist ebenso möglich, sich den bestehenden Wahrheiten zu widersetzen, die in der Erfahrung offenbart werden.

Ein wichtiger Aspekt des Iboga-Retreats war die Stille, die meine Erfahrung durchdrungen hat. Während unserer Zeremonien waren wir im Grunde genommen in einer perfekten Position, um 8 Stunden lang ununterbrochen zu meditieren, ohne uns zu bewegen, denn es schien eine natürliche Neigung zu geben, sehr still zu werden, sobald sich die Wirkungen von Iboga manifestierten. 8 Stunden ununterbrochen zu meditieren ist etwas, das nur die erfahrensten Meditierenden schaffen können, vergleichbar mit einer olympischen Leistung für einen Athleten, aber mit Iboga kann dies leichter möglich werden. Während dieser Zeit wendete ich keine Technik an, sondern ließ einfach alles so sein, wie es ist, und verweilte in einer Art wahlfreiem Bewusstsein und Präsenz. Meine Aufmerksamkeit ruhte auf natürliche Weise auf dem dritten Auge, und mein niederer Verstand wurde für einige Zeit still, während sich verschiedene höhere Dimensionen meines Seins öffneten. Ich versenkte mich tief in den gegenwärtigen Moment, und was “ich” war in jedem beliebigen Moment ,löste sich mehr und mehr auf, und das Gewahrsein blieb. An einem bestimmten Punkt war dieses Gewahrsein identisch mit allem, was geschah; Bewegung und Stille wurden als Eins erkannt. Als das Iboga nachzulassen begann, wurde die äußere Welt als ein stilles Feld des Friedens oder leeren Bewusstseins erlebt, was ich mit den formlosen Jhanas/Dhyanas des Buddhismus und der yogischen Systeme in Verbindung bringe.

Der Schriftsteller Aldous Huxley hatte die Theorie, dass das Gehirn wie ein “Reduzierventil” oder eine Art Begrenzungsfilter wirkt. Huxley sagte: “Jeder von uns ist potenziell in der Gesamtheit GEIST. Aber insoweit wir Tiere sind, besteht unser Antrieb darin, um jeden Preis zu überleben. Um das biologische Überleben zu ermöglichen, muss sich der Geist in seiner Gesamtheit durch das Reduzierventil des Gehirns und des Nervensystems drücken. Was am anderen Ende herauskommt, ist ein mickriges Rinnsal der Art von Bewusstsein, das uns hilft, auf der Oberfläche dieses speziellen Planeten zu überleben.” Zu dieser Erkenntnis kam Huxley durch seine eigenen inneren Forschungen mithilfe von Psychedelika im Jahr 1954, lange bevor die moderne Neurowissenschaft seine Theorie bestätigte. Er hatte das Gefühl, dass Meskalin das Reduktionsventil vorübergehend außer Kraft setzte oder umging, was ihm die Erfahrung eines erweiterten Datenstroms ermöglichte. Huxley machte seine Entdeckung fast 2500 Jahre nachdem Buddha und Patanjali etwas sehr Ähnliches erkannt hatten: Sie beobachteten ihre innere Welt direkt. Patanjali und Buddha beschrieben detailliert, wie man den GEIST in seiner Gesamtheit durch meditative Versenkung oder Dhyana (Sanskrit) oder Jhana (Pali) erfahren kann, was ein allmähliches Nachlassen der Geistestätigkeit bedeutet.

Seit meinem Iboga-Retreat sind nun schon ein paar Wochen vergangen. Was also hat sich für mich verändert? Verschiedene Zustände kommen und gehen, aber ich bin mehr als sonst im Bewusstsein verankert. Das Gewahrsein scheint greifbarer oder sich mehr seiner selbst bewusst zu sein. Anstatt mir Zeit zum Meditieren zu nehmen, scheint es eher so zu sein, dass die Meditation mich im Laufe des Tages findet und nicht vom Leben getrennt ist. Es gibt eine Natürlichkeit und tiefe Absorption in die Gegenwart, und ich weiß, dass dies die Früchte der Meditation und Selbsterforschung sind, die ich seit 20 Jahren praktiziere. Ich spüre auch das Wirken der Selbststruktur, wenn sie aktiv wird, tiefgreifender, was eine Herausforderung ist. Ich habe das Gefühl, dass die Erfahrung mit Iboga wie ein Katalysator gewirkt hat, und dass es auf der Ebene der Selbststruktur in sehr kurzer Zeit zu einer beträchtlichen Heilung und Klärung gekommen ist. Es scheint auch besonders schmerzhaft zu sein, wenn die negativen Gewohnheitsmuster auftauchen, was sie sowohl sehr deutlich macht als auch einen zusätzlichen Anreiz bietet, sie loszulassen.

Viele spirituelle Lehrer raten von der Verwendung externer Helfer ab. In der Welt der Meditation werden Psychedelika oft als bloßer “Trip” zu Halluzinationen und seltsamen Phänomenen oder als Versuch einer Abkürzung zur Erleuchtung angesehen. Das Argument gegen sie lautet in der Regel so: Wenn man versucht, etwas von der Pflanze zu bekommen, sei es eine mystische Erfahrung oder eine Einsicht, dann entspringt dies einer egoistischen Absicht und Habgier. Natürlich ist das bei vielen Menschen der Fall, aber das Gleiche gilt auch für Meditation und Selbsterforschung. Wenn der begrenzte egoische Geist mit einer Aktivität beschäftigt ist, die sich Meditation oder Selbsterforschung nennt, dann ist diese Suche lediglich eine egoistische Aktivität und ein Versuch, spiritueller, erwachter und erleuchteter zu werden. Auf dem Weg zu Samadhi geht es nicht darum, mehr zu erlangen, sondern die Vollkommenheit deiner zeitlosen Natur jenseits von Name und Form zu erkennen. Die Verbindung zur Pflanzenheilkunde kann aus Egoismus erfolgen oder sie kann entstehen, wenn sie mit der natürlichen Erkundung und dem Erforschen der eigenen wahren Natur zusammentrifft. Der Impuls, sich mit der Pflanze zu verbinden, kann aus einer Einsicht auf der Ebene des höheren Geistes kommen, in diesem Fall reflektiert er überhaupt nichts Äußeres. Die Unterscheidung zwischen innen und außen existiert schließlich nur aufgrund der dualistischen Natur der begrenzten Selbststruktur.

Ich habe von einigen spirituellen Lehrern gehört, dass Entheogene ein Ungleichgewicht in der eigenen Energie verursachen können, was die Neuverknüpfung der Nadis und Chakras erschwert. Natürlich kann der Gebrauch jeglicher Form von Psychedelika (auf pflanzlicher oder anderer Basis) bei unvorsichtigem Gebrauch definitiv deine Energie durcheinander bringen und alle möglichen Schwierigkeiten in deinem Entwicklungsprozess verursachen. Wenn du jedoch Pflanzen wie Ayahuasca oder Iboga auf bewusste und qualifizierte Art und Weise verwendest, sollten sie deinem Energiekörper keinen Schaden zufügen, es sei denn, es besteht eine Veranlagung zu Psychosen oder Instabilität in der Gesundheit und Psyche. Im Gegenteil, der Energiekörper der meisten Menschen ist bereits geschädigt und gestört, und die Pflanzen helfen bei der Verbindung mit der natürlichen, ursprünglichen Schwingung. Die meisten Menschen sind aus dem Gleichgewicht mit der Spirale des Lebens/der Natur geraten und verfolgen irrationale und pathologische egoistische Ziele, und die Entheogene können ihnen helfen, sich wieder mit ihrer Seele zu verbinden. Sie können dabei helfen, zu heilen, sich zu entwickeln und den Baum des Lebens in sich wachsen zu lassen, der eine Brücke zur Seele (und letztlich zum gesamten Universum) darstellt.

Die Entfaltung des menschlichen Bewusstseins/der menschlichen Energie erfordert die Fähigkeit, sich hinzugeben und die Kontrolle über die Erfahrung loszulassen. Wenn die eigenen Handlungen durch den Wunsch nach einem bestimmten Ergebnis motiviert sind, können diese Handlungen zu Leiden führen, wenn die äußere Welt nicht mit den egoistischen Wünschen übereinstimmt. Jegliche Heilung, Integration und Entwicklung, die eintritt, muss nicht in einer Form kommen, die der begrenzte Verstand vorhersehen oder vorwegnehmen könnte. Wenn du deiner inneren Richtung oder deiner inneren Lebendigkeit folgst, ohne auf einem bestimmten Ergebnis zu bestehen, dann können sich dein Bewusstsein und deine Energie zu etwas entfalten und erblühen, das du dir unmöglich vorstellen kannst. Manchmal fragen Menschen, ob eine bestimmte Erfahrung, die sie gemacht haben, Samadhi ist oder ob Entheogene zu Samadhi führen können. Samadhi ist eigentlich gar keine Erfahrung, sondern ein Zusammenbruch der Dualität von Erfahrung und Erfahrendem. Wenn man eine oder mehrere Ebenen des Abtauchens oder der Absorption in das Gewahrsein erfährt, kann das dramatisch und extrem tiefgreifend sein, aber es ist wichtig, sich nicht an einen bestimmten Zustand zu binden, sonst ist die nächste Ebene der Absorption nicht möglich. Der Geist kann sich auf subtile Weise einmischen und einen Zustand gegenüber einem anderen bevorzugen. Die Weisheit des ‚Geistes des Anfängers‘ und die Erniedrigung des Selbst sind notwendig, damit die Energie nicht länger in den alten Mustern der Kontrolle und des Festhaltens gefangen bleibt. Die beiden Säulen der meditativen Erforschung, Präsenz und innere Hingabe, sind der Leitkompass für die Navigation durch die entheogene Erfahrung.

Ein Entheogen kann ebensowenig Samadhi erzeugen wie Dünger die Blüte einer Blume hervorbringen kann; beide sind lediglich Katalysatoren für einen Entwicklungsprozess im Organismus. Sri Nisargadatta Maharaj sagte bekanntlich: “Flüssigkeiten kommen zusammen und das ICH BIN erscheint”. Auf der grobstofflichen Ebene kommen Flüssigkeiten, Chemikalien/Materie zusammen, und es gibt ein Erwachen auf einer tieferen Ebene des “Ich” (wenn das reduzierende Ventil umgangen wird). Auf der subtilen Ebene könnte man ebenso sagen, dass Energien zusammenkommen und das ICH BIN erscheint. Auf der kausalen Ebene offenbart sich die Form als Leere und die Leere offenbart sich als Form, und das ICH BIN erwacht als alle Dinge.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Samadhi nicht nur eine Erfahrung ist, die durch eine chemische Reaktion im Körper hervorgerufen wird, es ist aber auch keine Transzendierung des Physischen, um im absoluten Bewusstsein zu ruhen. Es ist das Erwachen von Energie/Form und Bewusstsein als eins. Wie es im Herz-Sutra heißt: Form ist Leerheit, Leerheit ist Form. Der Weg beinhaltet das Erkennen deiner wahren Natur jenseits von Name und Form; und dann die Verschmelzung der eigenen wahren Natur mit der Seele, die nach dem Erwachen erkennt, dass alles immer schon diese eine ursprüngliche Natur war, und dass unsere scheinbare Trennung eine Illusion war.

Die Menschen mögen sich fragen: “Warum sollte ich meditieren und mich selbst erforschen, wenn ich einfach ein Psychedelikum nehmen kann?” Warum nicht ein paar Ayahuasca-Zeremonien machen und die jahrelange Meditation vergessen? Es gibt keinen einfachen Weg, um deine wahre Natur zu erkennen. Du wirst dich zwangsläufig deinem Schmerz, deiner inneren Dunkelheit stellen müssen, und deinen Sankaras oder konditionierten Mustern erlauben, aufzutauchen und zu vergehen. Entheogene können kommen, wenn wir bereit zu tiefer Arbeit sind, aber der Entwicklungsprozess geht weiter, und Meditation und Selbsterforschung sind in diesem Prozess äußerst wertvoll. Du musst bereit sein, die Muster in deinem Leben zu ändern, sobald du sie erkannt hast. Viele Menschen sind nicht willens oder in der Lage, diese Veränderungen vorzunehmen, und werden wieder in die Matrix hineingezogen, selbst nach einer tiefgreifenden Erwachenserfahrung. Meditation und Selbsterforschung sind Wege, eine Erwachenserfahrung in das tägliche Leben zu integrieren und zu vermeiden, in alte Muster zurückzufallen. Unsere tägliche Praxis ist mehr als nur das Befolgen einer Technik oder Methode, sondern ist untrennbar mit dem Leben selbst verbunden. Wenn wir jeden Moment als eine Gelegenheit für mehr Präsenz, Gleichmut und Liebe sehen, werden wir zu einer lebendigen Brücke zwischen den subtilen spirituellen Bereichen und der groben Realität der materiellen Welt.

Für kombinierte Iboga/Meditations-Retreats besuche https://samadhi.ca/IAM.html

[Haftungsausschluss: Wir empfehlen, dass Ayahuasca und Iboga nur unter der Leitung einer erfahrenen Führung in einem Land eingenommen werden, in dem es legal ist. Lasse vor der Einnahme dieser entheogenen Substanzen immer die von Experten empfohlenen medizinischen Tests (wie Herztests und psychologische Untersuchungen) durchführen. Die Artikel auf dieser Website dienen nur der Information und Inspiration, und wir geben keine Empfehlungen über die Verwendung eines Entheogens für eine bestimmte Person].