Samadhi 1 – Video Transkription

Samadhi 1 – Video Transkription

Maya, die Illusion des Selbst

Samadhi ist ein uraltes Sanskrit Wort, für welches es kein modernes Equivalent gibt. Es ist eine fundamentale Herausforderung einen Film über Samadhi zu machen. Samadhi deutet auf etwas, das nicht auf dem Level des Verstandes übermittelt werden kann.

Dieser Film ist ganz einfach gesagt die äussere Manifestation meiner inneren Reise. Die Intention ist nicht Dir etwas über Samadhi zu lehren oder Informationen für Deinen Verstand zu geben, sondern Dich dazu zu inspirieren, Deine wahre Natur zu entdecken. Samadhi ist jetzt relevanter als je zuvor. Wir befinden uns in einer Zeit in der Geschichte in der wir nicht nur Samadhi vergessen haben, sondern auch vergessen haben was wir vergaßen. Dieses vergessen ist Maya, die Illusion des Selbst.

Als Menschen, die meisten von uns Leben versunken in unserem Alltag, mit wenigen Gedanken über wer wir sind, warum wir hier sind oder wo wir hingehen. Die meisten von uns haben Ihr wahres Selbst, die Seele oder was der Buddha Annata nannte, noch nicht realisiert, das was jenseits der Namen, Formen und dem Denken liegt. Als Resultat glauben wir diese limitierten Körper zu sein. Wir leben in Angst, entweder bewusst oder unbewusst, das diese limitierte Selbst Struktur mit der wir identifiziert sind sterben wird.

Ein Großteil der Menschen in unserer heutigen Welt die sich mit religiösen oder spirituellen Praktiken so wie Yoga, Gebeten, Meditation, Gesang oder mit irgendeiner Art Ritual “beschäftigen”, üben Techniken aus die konditioniert sind. Was heisst das sie nur Teil des Ego Gebildes sind. Das Suchen und die Aktivität sind nicht das Problem – zu denken Du hast die Antwort in einer äusseren Form gefunden, ist das Problem.

Spiritualität in der üblichsten Form ist nichts anderes als das krankhafte Denken das überall vor sich geht. Es ist eine weitere Aufruhr des Geistes. Noch Mehr menschliches Handeln im Gegensatz zum menschlichen SEIN Das Ich-Konstrukt will mehr Geld, mehr Leistung, mehr Liebe, mehr von allem. Die auf dem sogenannten spirituellen Weg wünschen sich noch spiritueller, erwachter, noch gelassener, friedlicher und noch erleuchteter zu sein. Es besteht die Gefahr für Dich, wenn Du diesen Film anschaust, dass Dein Verstand Samadhi erlangen will. Noch gefährlicher ist, dass Dein Verstand vielleicht denkt er hat Samadhi schon erlangt. Wann immer der Wunsch besteht etwas zu erreichen, kannst Du sicher sein, dass es das Ego-Konstrukt am arbeiten ist. Samadhi bedeutet nicht, etwas zu erreichen oder Dir etwas hinzuzufügen.

Um Samadhi zu erkennen heißt zu lernen, zu sterben bevor Du stirbst. Leben und Tod sind wie Yin und Yang – Ein untrennbares Kontinuum. Endlose Entfaltung, ohne Anfang und ohne Ende. Wenn wir den Tod verneinen, verneinen wir auch das Leben. Wenn Du die Wahrheit von Wer Du bist direkt erfährst, gibt es keine Angst mehr vor dem Leben oder vor dem Tod.

Unsere Kultur und Gesellschaft erzählt uns wer wir sind. Gleichzeitig sind wir Sklaven eines tiefen, unbewussten, biologischen Verlangens und einer Aversion, die unsere Entscheidungen steuert. Das Ego-Konstrukt ist nichts anderes als der Impuls zu wiederholen. Es ist einfach der Weg den Energie einmal nahm und die Tendenz dieser Energie, denselben Weg wieder zu gehen, ob positiv oder negativ für den Organismus.

Es gibt unendlich viele Ebenen von Erinnerungen und des Verstands; Spiralen innerhalb Spiralen. Wenn sich Dein Bewusstsein mit diesem Mind oder Ego-Konstrukt identifiziert, bindet es Dich an eine soziale Konditionierung, die man “Die Matrix” nennen könnte.

Es gibt Aspekte des Egos, denen wir uns bewusst sein können, aber es ist das Unbewusste, die archaische Verdrahtung, der Urinstinkt existenzieller Ängste, die die ganze Maschine tatsächlich am laufen hält. Endlose Muster von Festhalten an Vergnügen und Vermeidung von Schmerzen sind “vereinigt” in krankhaften Verhaltensweisen  . unserer Arbeit  . unseren Beziehungen  . unseren Überzeugungen, unseren ganz eigenen Gedanken und unserer ganzen Art zu leben. Wie Vieh, leben und sterben die meisten Menschen in passiver Unterwerfung – Ihr Leben in der Matrix eingespeist.

Wir leben Leben, eingesperrt in begrenzte Muster. Oftmals Leben gefüllt mit großem Leid, und wir glauben nichtmal daran dass wir tatsächlich frei sein könnten. Es ist möglich dem vererbten Leben der Vergangenheit zu entsagen, um das Leben zu leben das darauf wartet aus der inneren Welt empor zu steigen.

Wir wurden alle mit biologisch konditionierten Strukturen in diese Welt geboren, aber ohne Selbstbewusstsein. Oft, wenn Du in die Augen eines kleinen Kindes schaust, gibt es keine Spur eines Selbst, nur leuchtende Leere.

Die Person zu der man heran wächst ist eine Maske die vom Bewusstsein getragen wird. Shakespeare sagte: „Die ganze Welt ist eine Bühne, und alle Fraun und Männer bloße Spieler“.

In einem erwachten Individuum, scheint das Bewusstsein durch die Persönlichkeit, durch die Maske.  Wenn Du aufgewacht bist, identifizierst Du Dich nicht mit Deinem Charakter. Du glaubst nicht daran, dass Du die Masken wärst, die Du trägst.

Aber Du hörst auch nicht auf eine Rolle zu spielen. 2400 Jahre nachdem Plato “Die Republik” schrieb, ist die Menschheit immer noch dabei sich den Weg aus Platos Höhle zu bahnen. In der Tat könnte es sein das wir mehr denn je von Illusionen gelähmt sind. Plato ließ Sokrates eine Gruppe von Menschen beschreiben die ihr Leben lang angekettet in einer Höhle lebten, einer kahlen Wand zugewandt. Alles was sie sehen konnten waren an die Wand projizierte Schatten, von Dingen die ein Feuer passierten, das hinter ihnen war. Dieses Puppentheater wurde zu ihrer Welt.

Nach Sokrates, waren die Schatten für die Gefangenen soviel wie sie je von der Wirklichkeit sehen würden. Selbst nachdem ihnen über die Außenwelt berichtet wird, glauben sie weiter dass die Schatten  alles sind was es gibt. Auch wenn sie den Verdacht hegten, es gäbe da mehr, waren sie nicht bereit  das Bekannte aufzugeben.

Die heutige Menschheit ist wie die Menschen, die nur die Schatten an der Höhlenwand sehen. Die Schatten sind mit unseren Gedanken vergleichbar. Die Welt des Denkens ist die einzige Welt, die wir kennen. Aber es gibt noch eine andere Welt die jenseits des Denkens liegt. Jenseits des dualistischen Verstandes. Bist Du bereit die Höhle zu verlassen, alles zurückzulassen was Du weißt um herauszufinden wer Du wahrhaftig bist?

Um Samadhi zu erleben ist es notwendig, die Aufmerksamkeit von den Schatten zu nehmen, weg von den Gedanken und hin zum Licht. Wenn eine Person nur an die Dunkelheit gewöhnt ist, muss sie sich nach und nach wieder an das Licht gewöhnen. Genau so wie man sich einem neuen Paradigma gegenüber akklimatisieren muss, braucht es Zeit, Aufwand und die Bereitschaft, das Neue zu erkunden als auch von dem Alten abzulassen. Der Mind/Verstand kann mit einer Falle für das Bewußtsein verglichen werden, ein Labyrinth oder ein Gefängnis. Es ist nicht so, dass Du im Gefängnis wärst, Du bist das Gefängnis.

Das Gefängnis ist eine Illusion. Wenn Du Dich mit deinem Scheinselbst identifizierst, dann schläfst Du. Sobald Du des Gefängnisses bewusst wirst, wenn Du kämpfst um der Illusion zu entkommen, dann behandelst Du die Illusion, als ob sie real wäre und dadurch schläfst Du weiter, nur jetzt wird der Traum zum Albtraum. Du wirst auf Ewig Schatten hinterher jagen und vor ihnen davon laufen. Samadhi ist das Erwachen vom Traum des getrennten Selbst oder dem Ego-Konstrukt. Samadhi ist das Erwachen von der Identifikation mit dem Gefängnis, das ich “Mich” nenne. Du kannst niemals wirklich frei sein, denn wo immer Du auch hingehst, Dein Gefängnis ist da.

Beim Erwachen geht es nicht darum den Mind oder die Matrix loszuwerden, im Gegenteil; wenn Du Dich nicht damit identifizierst, kannst Du das Spiel des Lebens in seiner Fülle erfahren und die Show genießen wie sie ist, ohne Verlangen oder Angst. In den alten Lehren wurde dies das göttliche Spiel von Leila genannt: das Spiel des spielens

in der Dualität. Das menschliche Bewusstsein ist ein Kontinuum. In einem Extrem sind Menschen mit dem materiellen Selbst identifiziert. Am anderen Ende des Extrems ist Samadhi, das Erlöschen des Selbst. Jeder Schritt, den wir im Kontinuum in Richtung Samadhi nehmen, bringt weniger Leiden. Weniger Leid bedeutet nicht das das Leben frei von Schmerz ist. Samadhi ist jenseits der Dualität von Schmerz und Vergnügen. Was bedeutet: Weniger “Mind”, weniger “Selbst” welches Widerstand gegen alles mögliche richten könnte, weil dieser Widerstand das ist, was Leiden kreiert. Auch wenn Samadhi nur ein einziges Mal realisiert wird, ermöglicht es Dir zu sehen, was am anderen Ende des Kontinuums liegt. Zu sehen, dass es tatsächlich etwas anderes gibt als die materielle Welt und Ich-Bezogenheit. Wenn ein wirkliches Erlöschen der Selbst-Struktur “passiert”, in Samadhi, gibt es keine egoistischen Gedanken, kein Selbst, keine Dualität, jedoch bleibt das “Ich bin”, Annata oder Nicht-Selbst In dieser Leere ist das dämmern von Prajna oder Weisheit – das Verständnis das das innewohnende Selbst weit jenseits des Spiels der Dualität liegt, jenseits des gesamten Kontinuums.

Das innewohnende Selbst ist zeitlos, unveränderlich, immer jetzt. Erleuchtung ist das Verschmelzen der Ur-Spirale, die sich ständig verändernde, manifestierte Welt oder Lotus, in welcher Zeit sich entfaltet, durch Dein zeitloses Wesen. Deine innere Verdrahtung wächst wie eine sich ewig entfaltende Blume, immer weniger mit dem Selbst identifiziert zu einer lebendigen Brücke werdend, zwischen der Welt der Zeit und dem Zeitlosen.

Das bloße realisieren des innewohnenden Selbst ist nur der Anfang des eigenen Weges. Die meisten Menschen werden Samadhi in Meditation unzählige Male erfahren und verlieren müssen bevor sie in der Lage sein werden es in die anderen Facetten des Lebens zu integrieren. Es ist nicht ungewöhnlich während einer Meditation tiefe Einblicke in die Natur Deines Seins zu erhalten nur um kurz danach wieder Deinen alten Mustern zu verfallen, zu vergessen, wer Du in Wahrheit bist.

Stille oder Leere in jeder Facette des Lebens zu erkennen, in jeder Facette des eigenen Selbst, ist zu tanzender Leere zu werden, die als alle Dinge tanzt. Stille ist nicht etwas von der Bewegung getrenntes. Sie ist nicht das Gegenteil von Bewegung. In Samadhi wird Stille als identisch mit Bewegung erkannt, Form identisch mit Leere. Dies ist unsinnig für den Verstand weil der Verstand aus der Dualität entstanden ist.

Rene Descartes, der Vater der westlichen Philosophie, ist berühmt für seine Aussage: „Ich denke, also bin ich.” Kein anderer Satz umfasst den Sturz der Zivilisation und das volle Ausmaß der Identifikation mit den Schatten auf der Höhlen Wand deutlicher. Descartes’ Irrtum, wie der Irrtum fast aller Menschen, war die Gleichsetzung von grundlegendem Sein mit Denken.

Zu Beginn seiner berühmtesten Abhandlung, schreibt Descartes, dass fast alles in Zweifel gezogen werden kann; Er kann seine Sinne bezweifeln und auch seine Gedanken. Im Kalama Sutra sagte der Buddha ebenfalls, um die Wahrheit herauszufinden, zweifle an allen Traditionen, Schriften, Lehren; Zweifle an dem gesamten Inhalt des eigenen Verstandes und der Sinne. Beide dieser Männer begannen mit großer Skepsis, aber der Unterschied war, dass Descartes auf der Ebene des Denkens aufhörte, während der Buddha tiefer ging – Er drang weiter vor als die tiefsten Ebenen des Verstands.

Vielleicht, wenn Descartes jenseits des denkenden Verstandes vorgedrungen wäre, hätte er seine wahre Natur erkannt und das westliche Bewusstsein wäre ganz anders als es heute ist. Stattdessen beschrieb Descartes die bestehende Möglichkeit eines bösen Dämons der uns  unter einem Schleier der Illusion hält. Descartes hat diesen bösen Dämon nicht als das erkannt, was er war. Wie in dem Film “Die Matrix”, könnten wir alle an ein aufwendiges Programm angeschlossen sein, das uns eine illusorische Traumwelt vorgaukelt. In dem Film, leben die Menschen ihr Leben lang in der Matrix, während sie auf einer anderen Ebene nur Batterien sind, ihre Lebensenergie Futter für die Maschinen die ihre Energie für ihre eigenen Zwecke ausnutzen .

Die Leute wollen immer etwas außerhalb von sich selbst die Schuld für den Zustand der Welt oder für ihr eigenes Unglück geben. Ob es sich nun um eine Person, eine bestimmte Gruppe oder Land, eine Religion oder irgendeine Art von kontrolierenden Illuminati wie der böse Dämon von Descartes, oder wie die empfindungsfähigen Maschinen in der Matrix. Ironischerweise war der Dämon den Descartes sich vorstellte genau das, womit er sich selbst definierte. Wenn Du Samadhi realisierst wird klar, dass es einen “Controller” gibt, eine Maschine, und einen bösen Dämon der Dein Leben Tag für Tag auslaugt Die Maschine bist Du.

Deine Selbst Struktur besteht aus vielen kleinen, konditionierten Unterprogrammen oder kleinen Bossen. Ein kleiner Boss, der sich nach Essen sehnt, ein anderer giert nach Geld, ein anderer nach Status, Position, Macht, Sex oder Intimität. Ein anderer will Bewusstsein oder Aufmerksamkeit von Anderen. Die Wünsche sind buchstäblich endlos und können nie befriedigt werden.

Wir verbringen viel Zeit und Energie damit unsere Gefängnisse zu dekorieren und erliegen dem Druck. unsere Masken zu verbessern und die kleinen Bosse zu füttern, was sie letztendlich immer stärker werden lässt. Wie Drogenabhängige versuchen wir die kleinen Bosse immer mehr zu befriedigen, nur um noch gieriger zu werden. Der Weg zur Freiheit kommt nicht durch Selbstverbesserung, oder durch die Befriedigung der Absichten des Selbst, Sie kommt durch das loslassen aller Absichten des Selbst.

Manche Menschen befürchten, dass das Erwachen ihrer wahren Natur bedeutet, dass sie ihre Individualität und Lebensfreude verlieren. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall; die einzigartige Individuation der Seele kann nur ausgedrückt werden wenn das konditionierte selbst überwunden wird. Weil wir weiterhin schlafend in der Matrix verharren, werden die meisten von uns nie herausfinden, was die Seele wirklich zum Ausdruck bringen will.

Der Weg zu Samadhi beinhaltet Meditation, sowohl das beobachten des konditionierten Selbst;  welches sich ständig ändert, als auch Deine wahre Natur zu realisieren; das, was sich nie ändert. Wenn Du Deinen Ruhepol findest, die Quelle Deines Seins, dann wartest Du auf weitere Anweisungen ohne darauf zu Beharren, wie sich die Äussere Welt verändern muss. Nicht mein Wille, sondern der höhere Wille geschehe.

Wenn der Verstand versucht, die äußere Welt mit einer gewissen Idee in Einklang zu bringen davon wie der Weg sein sollte, ist das wie der Versuch, das Bild in einem Spiegel zu ändern, durch Manipulieren .der Reflektion.  Um das Bild im Spiegel zum lächeln zu bringen, kannst Du die Reflektion offensichtlich nicht manipulieren, Du musst die authentische Quelle der Reflektion realisieren.

Wenn Du das authentische Selbst erkannt hast, heißt das nicht notwendiger Weise das sich etwas im Äusseren ändern muss. Was sich ändert, ist die bewusste, intelligente, innere Energie oder Prana, die sich von den  konditionierten Mustern befreit und es der Seele ermöglicht die Richtung anzugeben. Du kannst der Bestimmung der Seele nur gewahr werden, wenn Du dazu in der Lage bist, das konditionierte Selbst und sein endloses Streben zu bobachten und davon abzulassen.

In der griechischen Mythologie wurde gesagt, dass die Götter Sisyphus dazu verdammten eine bedeutungslose Tat für alle Ewigkeit auszuführen. Seine endlose Aufgabe war es, einen Felsbrocken einen Berg hinauf zu rollen, nur dafür den Brocken wieder hinunter rollen zu sehen. Der französisch Existentialist, Nobelpreisträger und Author, Albert Camus, sah die Situation von Sisyphus  als Metapher für die gesamte Menschheit. Er stellte die Frage: ‚Wie können wir in dieser absurden Existenz einen Sinn entdecken?‘.

Als Menschen sind wir endlos am schuften, bauen auf ein Morgen das niemals eintritt – Nur um letztendlich zu sterben. Wenn wir diese Wahrheit wirklich erkennen, dann werden wir entweder verrückt, wenn wir mit unseren Ego Rollen identifiziert sind, oder wir erwachen und werden frei. Wir werden niemals in dem äußeren Kampf erfolgreich sein, denn es ist nur eine Reflektion unserer inneren Welt. Der kosmische Witz, die Absurdität der Situation wird klar, wenn das Ego-Selbst versucht, durch seine vergeblichen Bestrebungen aufzuwachen und darin vollkommen versagt.

Im Zen Buddhismus gibt es ein Sprichwort: „Vor der Erleuchtung, hacke Holz, trage Wasser. Nach der Erleuchtung hacke Holz, trage Wasser“. Vor der Erleuchtung muss man den Ball den Berg hinauf rollen, nach der Erleuchtung muss mann ebenfalls den Ball den Berg hinauf rollen. Was hat sich geändert? Der innere Widerstand zu dem, was ist. Der Kampf wurde aufgegeben, oder vielmehr, derjenige der kämpft wird als Illusion erkannt. Der Wille des Individuums (oder der individuelle Verstand) und der göttliche Wille (oder höhere Verstand) sind miteinander verbunden.

Samadhi ist letztlich ein Ablassen von jeglichem inneren Widerstand – bezüglich aller wechselnden Erscheinungen – ohne Ausnahme. Derjenige, der den inneren Frieden zu erkennen vermag, ungeachtet der Umstände  hat das wahre Samadhi “erlangt”. Du lässt nicht vom Widerstand ab, weil Du das eine oder andere einfach billigst, sondern weil Deine Freiheit nicht vom Äusseren abhängt.

Es ist wichtig zu beachten, dass wenn wir die Wirklichkeit so akzeptieren wie sie ist, es nicht unbedingt heisst dass wir aufhören mit der Welt zu interagieren oder das wir zu meditierenden Pazifisten werden. Tatsächlich kann das Gegenteil der Fall sein; wenn wir frei sind zu Handeln ohne von unbewussten Beweggründen gesteuert zu werden, dann ist es möglich, im Einklang mit dem Tao zu handeln, mit der ganzen Kraft unserer inneren Energie. Viele werden argumentieren, dass, um die Welt zu verändern und Frieden zu schaffen, wir noch härter. gegen unsere vermeintlichen Feinde kämpfen müssen. Für den Frieden zu kämpfen ist wie für die Stille zu schreien; es schafft nur noch mehr von dem, was Du nicht willst. Heutzutage gibt es einen Krieg gegen alles: ein Krieg gegen den Terror, Krieg gegen Krankheit, Krieg gegen Hunger. Jeder Krieg ist tatsächlich ein Krieg gegen uns selbst.

Der Kampf ist Teil einer kollektiven Wahnvorstellung. Wir sagen, dass wir Frieden wollen, aber wir wählen weiterhin Oberhäupter, die sich am Krieg beteiligen. Wir belügen uns selbst. Wir sagen wir sind für Menschenrechte, aber kaufen weiterhin Produkte die in Ausbeuterbetrieben hergestellt werden. Wir sagen wir wollen saubere Luft, verschmutzen sie jedoch weiterhin. Wir wollen das uns die Wissenschaft vom Krebs heilt, aber ändern nichts an unseren selbstzerstörerischen, gewohnten Verhaltensweisen welche uns krank machen. Wir täuschen uns selbst, wenn wir behaupten, wir würden ein besseres Leben fördern. Wir wollen unsere verborgenen Teile die das Leid und den Tod verzeihen nicht sehen.

Der Glaube, dass wir einen Krieg gegen Krebs, Hunger, Terror, oder jeden Feind, der kreiert wurde  durch unser blosses Denken und Handeln gewinnen könnten, lässt uns weiter in dem Irrglauben  wir müssten nichts an der Art und Weise ändern, wie wir auf diesem Planeten vorgehen.

Die innere Welt ist, wo die Revolution als erstes stattfinden muss. Nur wenn wir die Spirale des Lebens direkt in uns fühlen können, wird die äußere Welt mit dem Tao in Einklang kommen. Bis dahin, alles was wir tun, wird mehr zum bestehenden Chaos beitragen welches vom Verstand erschaffen wurde.

Krieg und Frieden entspringen aus einem endlosen Tanz; Beide sind ein Kontinuum. Die eine Hälfte kann nicht ohne die andere existieren. So wie Licht nicht ohne Dunkelheit existieren kann, kann Oben nicht ohne Unten existieren. Die Welt scheint Licht ohne Dunkelheit zu wollen, Fülle ohne Leere, Glück ohne Traurigkeit. Umso mehr der Verstand involviert ist, desto mehr zerlegt er die Welt. Jede Lösung, die aus dem egoistischen Verstand kommt ist von der Idee angetrieben, dass es ein Problem gibt, die Lösung jedoch zu einem noch größeren Problem wird als das, was es zu lösen versuchte. Wogegen Du Dich wehrst, bleibt bestehen.

Menschlicher Einfallsreichtum schafft neue Antibiotika nur um herauszufinden das Natur immer schlauer und die Bakterien immer stärker werden. Trotz unserer besten Bemühungen im angehenden Kampf, steigt sogar die Häufigkeit von Krebs, die Zahl hungernder Menschen und auch die Zahl der Terroranschläge weltweit.

Was ist Falsch an unserer Herangehensweise? Wie der Zauberlehrling in Goethe’s Gedicht, verfügen wir über große Macht, jedoch besitzen wir nicht die Weisheit sie zu nutzen. Das Problem ist, dass wir das Werkzeug das wir verwenden nicht verstehen. Wir verstehen den menschlichen Verstand nicht und kennen seine angemessene Rolle ebenfalls nicht.

Die Krise entstand aus der limitierten, konditionierten Art und Weise in der wir denken, fühlen und das Leben erfahren. Unser Rationalismus hat uns der Fähigkeit beraubt die Weisheit vieler Uralter Kulturen zu erkennen und zu Leben. Unser Ego Denken hat uns der Fähigkeit beraubt die Tiefe und profunde Heiligkeit des Lebens zu fühlen,  die Numinosität des Lebens zu spüren, und völlig andere Bewusstseinsebenen zu realisieren die der Menschheit fast gänzlich verloren gegangen sind. In der alten ägyptischen Tradition, waren Neters, archetypische Formen deren Eigenschaften von denen verkörpert werden konnten die ihre physischen und spirituellen Körper in einer solchen Art und Weise “reinigten”, dass sie dazu in der Lage waren höheres Bewusstsein zu beherbergen. Der ursprüngliche Neter, oder das göttliche Prinzip dieser Weisheit wurde als Thoth oder Tehuti gekannt. Oft wurde er als Schreiber mit dem Kopf eines Vogels oder Ibis dargestellt und repräsentierte den Ursprung allen Wissens und Weisheit. Thoth könnte als das kosmische Prinzip des Denkens oder der Gedanken beschrieben werden. Thoth gab uns die Sprache, Konzepte, Schrift, Mathematik, und alle Künste und Manifestationen des Verstandes. Nur denjenigen, die eine spezielle Ausbildung durchliefen, wurde es erlaubt auf Thoth’s heiliges Wissen zuzuzgreifen.

Das Buch von Thoth ist kein physisches Buch, sondern die Weisheit von Akasha oder des ätherischen Raums. Die Legende erzählt, dass Thoth’s Wissen an einem geheimen Ort tief in jedem menschlichen Wesen versteckt sein soll und von einer goldenen Schlange beschützt wird. Der archetypische oder andauernde Mythos der Schlange oder des Drachen der einen Schatz bewacht, ist ein Mythos der viele Kulturen durchdringt und mit Namen wie Kundalini Shakti, Chi, Heiliger Geist oder innerer Energie beschrieben wurde. Die goldene Schlange ist das Ego-Konstrukt das in den inneren Energien gebunden ist, bis es gemeistert und überwunden wird, kann die Seele nie in der Lage sein, die wahre Weisheit zu erlangen. Es wurde gesagt, dass das Buch von Thoth nichts anderes als Leiden zu jeder Person bringt, die es liest, obwohl man die Geheimnisse der Götter selbst finden würde und auch alles andere, was zwischen den Sternen verborgen ist. Was verstanden werden muss, ist, dass das Buch einem Individuum Leid brachte, das es las, wenn das Ego versuchte, es zu kontrollieren. In der ägyptischen Tradition wurde das erwachte Bewusstsein durch Osiris repräsentiert.

Ohne dieses erwachte Bewusstsein, alles Wissen oder Verstehen welches durch das begrenzte Selbst erlangt wird, wäre gefährlich weil es von der höheren Weisheit abgetrennt ist. Das Auge des Horus musste offen sein. Die esoterische Bedeutung die wir hier finden, ist ähnlich zu einer eher bekannten Geschichte vom Ausstoß aus dem Garten Eden. Das Buch von Thoth läuft parallel zum Buch des Wissens von Gut und Böse, deren Frucht Adam und Eva zu essen verleitet wurden. Die Menschheit hat natürlich schon die verbotene Frucht gegessen, schon das Buch des Thoth geöffnet, und wurde aus dem Garten ausgestossen. Die Schlange ist eine Metapher für die Ur- Spirale, die sich vom Mikrokosmos  in den Makrokosmos ausdehnt. Heute lebt die Schlange als Du. Es ist der Ego-Verstand ausgedrückt in der manifestierten Welt. Wir haben noch nie zuvor, Zugang zu so viel Wissen gehabt wie Heute. Wir sind tief in die materielle Welt vorgedrungen, wir haben sogar das sogenannte Gott-Partikel entdeckt, aber waren wir noch nie so eingeschränkt, so ignorant bezüglich wer wir sind oder wie wir leben. Wir verstehen die Mechanismen nicht, mit denen wir Leid kreieren.

Unser Denken hat die Welt erschaffen, wie sie jetzt ist. Jedes Mal, wenn wir etwas als gut oder schlecht bezeichnen, oder eine Vorliebe in unserem Geist kreieren, ist es auf Grund des Entstehens der Ego-Strukturen oder der eigenen Interessen. Die Lösung ist nicht für den Frieden zu kämpfen oder die Natur zu erobern, sondern einfach die Wahrheit zu erkennen, dass die Existenz der Ich-Struktur die Dualität erschaffen hat, eine Spaltung zwischen  dem Selbst und dem Anderen, Mein und Dein, Mensch und Natur, Inneres und Äußeres. Das Ego ist Gewalttätig; Und um zu existieren zu können braucht es eine Barriere, eine Grenze zu den anderen.

Ohne Ego gibt es keinen Krieg gegen irgendetwas. Es gibt keine Überheblichkeit, keine Übervorteilung der Natur Gewinn zu produzieren. Diese externen Krisen in unserer Welt spiegeln eine schwere innere Krise wieder; wir wissen nicht, wer wir sind. Wir sind komplett mit unseren Ego-Identitäten identifiziert, von Ängsten verzehrt und von unserer wahren Natur abgeschnitten.

Rassen, Religionen, Länder, politische Einstellungen; jede Gruppe der wir angehören, verstärkt alle unsere Ego-Identitäten. Fast jede Gruppe, die auf dem Planeten existiert will Ihre Perspektive als wahr und richtig beanspruchen, so wie wir es auf individueller Ebene ebenfalls tun. Indem sie behaupten, die Wahrheit wäre ihre eigene, die Gruppe hält Ihre eigene Existenz in der gleichen Weise am Leben, wie die Ego- oder Selbst-Struktur sich durch andere definiert.

Mehr denn je koexistieren auf der Erde unterschiedliche Realitäten und polarisierende Glaubenssysteme. Es ist möglich, das verschiedene Menschen mit völlig anderen Gedanken und emotionalen Reaktionen auf die gleichen äußeren Erscheinungen reagieren. In der gleichen Weise, sind Samsara und Nirwana, Himmel und Hölle, zwei verschiedene Dimensionen die die gleiche Welt einnehmen. Ein Ereignis, das dem einen apokalyptisch erscheint, könnte ein Segen für einen anderen sein. Also, was immer offensichtlicher wird ist, dass Deine äusseren Umstände Deine innere Welt in keiner Weise beeinflussen müssen. Samadhi zu realisieren, ist wie zu einem Rad mit Selbstantrieb zu werden, autonom zu werden, ein Universum für sich selbst. Deine Lebenserfahrung ist nicht von wechselnden Erscheinungen abhängig.

Eine Analogie kann mit Metatrons Würfel gemacht werden. Metatron wird in verschiedenen alten christlichen, islamischen und jüdischen Texten erwähnt und ist archetypisch auf den ägyptischen Neter Thoth bezogen, als auch auf Hermes Trismegistus aus Griechenland. Metatron ist eng mit dem Tetragramm verbunden. Das Tetragramm ist das grundlegende geometrische Muster, die Vorlage oder ursprüngliche Ausstrahlung der physischen Realität, welche als das Wort Gottes oder der Logos bezeichnet wird. Hier sehen wir eine zweidimensionale Darstellung der Figur, aber wenn Du sie Dir auf eine Bestimmte Weise anschaust, siehst Du einen 3D Würfel. Wenn Du den Würfel siehst, hat sich an der Figur nichts geändert, aber Dein Geist hat Deinem Sehen eine neue Dimension hinzugefügt

Dimensionalität oder eine Perspektive hängt einfach davon ab, wie man sich an eine neue Weise gewöhnt die Welt wahrzunehmen. Bei der Realisierung von Samadhi werden wir frei von Perspektiven, oder frei neue Perspektiven zu erschaffen, weil es kein Selbst mehr gibt das an einer bestimmten Sichtweise hängen würde.

Die größten Geister der Geschichte der Menschheit wiesen oft auf die Ebenen des Denkens hin, die jenseits der begrenzten Selbst-Struktur liegen. Einstein sagte: „Das wahre Maß eines Menschen wird in erster Linie dadurch festgelegt, mit welchen Maß und ​​Sinn er die Befreiung vom Selbst erlangt hat.“

Es ist nicht so, dass das Denken und die Existenz des Selbst schlecht wären, Denken ist ein wunderbares Wekzeug, wenn der Mind/Verstand in den Dienst des Herzens tritt. In Vedanta wird gesagt, dass der Verstand ein guter Diener ist, jedoch ein schlechter Meister.

Das Ego filtert die Wirklichkeit ständig durch die Sprache und durch Labels, während es ununterbrochen urteilt und eine Sache der anderen vorzieht. Wenn der Verstand und die Sinne Dein Meister sind, werden sie unendliches Leid erschaffen, endloses Verlangen und Abneigung, was uns in der Matrix des Denkens einschließt. Wenn Du Samadhi realisieren willst, urteile nicht über Deine Gedanken als Gut oder Schlecht, finde stattdessen heraus  wer Du bist, vor den Gedanken, vor den Sinnen. Wenn alle Labels fallen gelassen werden, dann ist es möglich, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. In dem Moment wenn einem Kind erzählt wird, was ein Vogel ist und es glaubt, was ihm gesagt wird, wird es nie wieder einen Vogel sehen. Sie sehen nur ihre Gedanken.

Die meisten Leute denken, dass sie Frei, Bewusst und Wach wären. Wenn du glaubst, Du wärst schon wach, warum solltest Du dann die schwierige Arbeit auf Dich nehmen um etwas zu erreichen, das Du Deiner Meinung nach schon erreicht hast? Bevor es möglich ist zu erwachen, ist es notwendig zu akzeptieren dass Du in der Matrix schläfst.

Untersuche Dein Leben auf ehrliche Weise, ohne Dich selbst zu belügen. Kannst Du Deine Roboter-artigen, sich wiederholenden Lebensmuster stoppen, wann immer Du willst? Kannst Du aufhören Vergnügen hinterher zu jagen oder Schmerz vermeiden zu wollen, bist Du süchtig nach bestimmten Lebensmitteln, Aktivitäten  oder einem bestimmten Zeitvertreib? Urteilst, kritisierst und tadelst Du Dich ständig Selbst und Andere? Versucht Dein Verstand unablässig nach neuen Stimulationen zu suchen, oder bist Du völlig erfüllt in Stille? Reagierst Du darauf, wie Leute über Dich denken? Suchst Du Zustimmung, positive Unterstützung? Sabotierst Du Situationen in Deinem Leben?

Die meisten Menschen erfahren ihr Leben Heute auf die gleiche Art und Weise, wie sie es Morgen und in einem  Jahr von jetzt an erfahren werden. Selbst in zehn Jahren noch. Wenn Du anfängst Deine Roboter-artige Natur zu beobachten, wirst Du mehr und mehr aufwachen. Du beginnst, die Tiefe des Problems zu erkennen. Du liegst in tiefem Schlaf, in einem Traum verloren. Wie die Bewohner von Platos Höhle, werden die meisten die diese Wahrheit hören, nicht dazu bereit  oder dazu fähig sein, ihr Leben zu ändern, weil sie zu sehr an ihren vertrauten Mustern hängen.

Wir rechtfertigen unsere Muster sehr ausführlich während unsere Köpfe im Sand stecken, anstatt der Wahrheit ins Antlitz zu blicken.  Wir wollen unseren Retter, aber wir sind nicht bereit selbst ans Kreuz genagelt zu werden. Was würdest Du dafür bezahlen um Frei zu sein? Erkenne, dass wenn Du Deine innere Welt änderst, Du auch bereit sein musst, Dein äußeres Leben zu ändern. Deine alte Struktur und und Deine alte Identität muss zur toten Erde werden, aus dem neues Wachstum entstehen kann.

Der erste Schritt zum Erwachen ist zu erkennen, dass wir mit der Matrix des menschlichen Verstandes, mit der Maske identifiziert sind. Etwas in uns muss diese Wahrheit erkennen damit wir aus unserem Schlaf erwachen. Da ist ein Teil von Dir, etwas Zeitloses, das die Wahrheit schon immer wußte. Die Matrix des Verstandes lenkt uns ab, unterhält uns, hält uns in endlosem Tun fest, konsumierend, habgierig in einem Zyklus von Verlangen und Abneigung mit ständig wechselnden Formen, was uns vom erblühen unseres Bewusstseins abhält, von unserem evolutionären Geburtsrecht  von Samadhi.

Krankhaftes Denken gilt als ein normales Leben. Deine göttliche Essenz wurde versklavt, identifiziert mit der begrenzten Struktur des Selbst. Die große Weisheit, die Wahrheit, Wer Du bist, liegt tief in Deinem Wesen begraben. J. Krishnamurti sagte: „Es ist kein Maß von Gesundheit, einer zutiefst krankhaften Gesellschaft angepasst zu sein.” Die Identifikation mit dem Ego-Verstand ist die Krankheit und Samadhi ist die Heilung. Die Heiligen, Weisen und erwachten Wesen der Geschichte haben alle diese Weisheit durch das Aufgeben des Selbst erlernt. Wie ist es möglich, das wahre Selbst zu realisieren? Wenn Du durch den Schleier von Maya schaust und von Deinem Scheinselbst ablässt, was bleibt übrig .?